Hintergrund
Hintergrund dieser Spielidee ist die Beobachtung, dass insbesondere Schülerinnen und Schüler in der Unter- und Mittelstufe pauschal in Google und dort häufig sofort in Google Bilder suchen. Da Browser häufig in den Grundeinstellung die Suchmaschine Google eingestellt haben, verstärkt sich diese Tendenz.
Dazu kommt, dass Inhalte im Alltag oberflächlich rezipiert werden (unzureichende Reflexion) und Quellen der Inhalte nicht angegeben und hinterfragt werden.
Der Zugang über Wikipedia zu Sachinformationen wird hingegen erstaunlicher Weise immer von einigen der Klassen als unzuverlässige eingeschätzt. Diese Einschätzung haben die Kinder und Jugendlichen in der Regel durch Bemerkungen der Eltern und auch von Lehrkräften.
Ganz im Gegenteil zu dieser Einschätzung sehe ich Wikipedia als besonders geiegnet, sich mit Informationen auseinanderzusetzen. Sie sind dort in ihrer Enstehung dokumentiert, Urheberrechtsfragen werden aktiv thematisiert und die Entstehungsgeschichte sowie Diskussionen um die Inhalte können unmittelbar in der Wikipediaumgebung eingesehen werden. Zusätzlich gibt es über die Seite wikibu.ch Anregungen und optische Hilfen, die vorhanden Informationen durch statistische Daten aus Wikipedia auf die Wahrscheinlichkeit ordentlicher inhaltlicher Darstellung zu überprüfen.
Da das Google fixierte Suchverhalten in der Regel reflexartig angewendet wird, führen aufklärende und methodische Hinweise aus meiner Erfahrung nicht zum erwünschten Erfolg, differenzierter in die Suche einzusteigen.
Blitzinfo kann dazu beitragen, die Routinen aufzubrechen!
Anmerkung zum allgemeinen Suchverhalten: Entdeckt man, dass Wikipedia zu kompliziert informiert, dann gibt es immer noch die Möglichkeit, eine der sogenannten „Kindersuchmaschinen“ zurate zu ziehen.
Blitzinfo
Spielidee (Beispiel Erdkunde)
Klassenwettkampf mit folgenden Regeln:
- Wer zuerst eine Präsentationsfolie mit einem gut im Klassenraum erkennbaren Darstellung (Bild, Diagramm, Karte usw. ) mit vereinfachter Quellenangabe (Link) aus Wikipedia in einem gemeinsamen Klassenordner abgespeichert hat, darf diese zentral vorführen.
- Die Inhalte basieren auf Begriffe, die die Lehrkraft anschreibt oder laut und deutlich sagt.
- Beispiel „Rom“
- Lagebeschreibung und Bedeutung
- Punkteverteilung:
Wer vorträgt, erhält 5 Punkte!
Nicht eingehaltene Regeln gibt Punktabzüge (z.B. keinen Link, zu kleine Darstellung, inhaltliche Fehler usw.)!
Anwendung
Das Spiel kann mit unbekannten Themen (vemeintliches Allgemeinwissen) als auch zur Wiederholung von Unterrichtsinhalten angewendet werden. Es ist auch möglich, in Partner- bzw. Kleingruppenarbeit zu spielen.
Erfahrung und Wirkung
- Die Klassen sind durch den Wettkampf motiviert.
- Die Klassen üben Bedienungsroutinen, die nicht den eigenen Gewohnheiten entsprechen.
- Die Punkteermittlung hält das Gleichgewicht zwischen Schnelligkeit und sachlicher Richtigkeit.
- Kommunikation und Kooperation wird bei Partner- bzw. Gruppenarbeit gefördert.
- Die Bewertung der Präsentation (größe der Darstellung und Quellenangabe als Link) unterstützt die Präsentationskompetenz.
- Die Festlegung auf ein statisches, visuelles Medium und die Aufgabe, dieses Medium für die Erklärungen zu nutzen, fördert das richtige Verhältnis zwischen Mediendarstellung und Vortrag.
Beispiele
(aus urheberechtlichen Gründen sind hier die kompletten Quellenangaben enthalten!)
Rom (Lage und Bedeutung)
Plattentektonik (Folgen der Bewegungen an den Plattengrenzen)
Mittelalterliche Stadt (mindestens 3 typische Merkmale)
Mögliche Vortragsinhalte sind in Stichworten im Notiz-Feld unter der Folie vermerkt!