Im Medium Digital Bewusstsein entwickeln

 

 

25.12.2014

NEU

Einarbeitung von Hinweisen
zum Medium Digital
aus dem Buch „Silicon Valley“
von Christoph Keese (2014)

Ergänzung Schaubild
„Im Medium Digital
Bewusstsein entwickeln“

 

Die vielen ehemals analogen Medien mit ihren unterschiedlichen technischen Darbietungslösungen standen jeweils für sich zwischen den Menschen. Das Medium unserer Zeit, das Medium Digital, verbindet die ehemals separierten Medien unter einer digitalen Verarbeitungstechnologie.  Im Medium stehen zugleich Werkzeuge zu deren Bearbeitung bzw. Beeinflussung bereit.  Alles kann quasi in Lichtgeschwindigkeit verbreitet werden. Viele Daten fließen zunehmend in unübersichtlichen Netzen zusammen. Mit der Metapher des digitalen Meeres schwimmen unsere Wahrnehmungen in einem Medium Digital, welches an der Konstruktion unserer Wirklichkeit ohne Frage beteiligt ist.

Zur Veranschaulichung dieses neuartigen Mediums kann der aus der Biologie verwendete Begriff  „Nährmedium“ herangezogen werden, der hier dann im übertragenen Sinne Nährstoffe für unseren Geist darstellt, wohl aber als  „Zehrmedium“  auch die ungewünschte Wirkung haben kann.  In das Medium Digital gelangen aus der physischen Welt und unserer Gedankenwelt, erfasst durch technische Geräte, Daten.  Computersysteme verarbeiten das Medium Digital weiter. Für unsere Sinne verwertbar werden Daten wieder  mit technischen Geräten ausgegeben (z.B. Text, Bild oder Film). Es gibt einen klaren Trend dabei, die Dateneingabe, die Datenverarbeitung und die Datenausgabe und auch den Datenaustausch durch Algorithmen zu automatisieren. Solche Dienstleistungen sind je nach  Interessenlage der Anbieter beeinflusst. Das Medium Digital wirkt letztendlich zusätzlich auch aus sich selbst heraus mit den ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten (Rechenvorgängen).

Eindrucksvoll und auch bedrohlich ist dies im Buch von Christoph Keese „Silicon Valley: Was aus dem mächtigsten Tal der Welt auf uns zukommt“ (2014) beschrieben worden.  Insbesondere die Algorithmen gesteuerten kybernetischen Prozesse selbsteuernder Systeme, die über einflussreiche Plattformen agieren,  verdrängen disruptiv menschliche Arbeit und damit ganze herkömmliche Dienstleistungsbereiche. Bedrohlich dabei ist insbesondere die Tendenz zur intransparenten  Monopolisierung der zentralen Plattformen. Insbesondere Google mit den wachsenden und vernetzten Dienstleistungsangeboten wird von Christoph Keese als Beispiel erläutert. Plakativ ausgedrückt verdienen in der Digitalökonomie  wenige unter dem Deckmantel „paradisischer“ vermeintlich kostenloser Dienstleistungen mit den Daten der Menschen das Geld. Dafür werden Kunden benötigt, die dieses mit sich geschehen lassen, nicht zuletzt deshalb, weil sie bisher in unserem Bildungssystem wenig davon verstehen lernen.  Eindrucksvoll auch  in diesem Zusammenhang das Zitat im genannten Buch von  Christoph Keese (S.299) von Frank Schirmacher:

„Jetzt (…) verwandelt sich die materielle Welt selbst in Daten, und es findet der Übertritt statt:
Auto, Haus, menschlicher Körper und, nicht zu vergessen, Cash, anfassbares Geld. All das wird Medium.“

Der zusammenspielende Kraft des Mediums Digital muss strukturiert in den Bildungsinhalte der Schulen begegnet werden und insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Sicherung der autonomen Denkfähigkeit (Stichwort dazu Didaktischer Ort Substanzielle Denkfähigkeit).

Deshalb hier der Versuch, für den Bildungsbereich  eine andere Strukturierung der „Medienwahrnehmung“ vorzunehmen (siehe Im Medium Digital Bewusstsein entwickeln (pptx), um hinsichtlich der geschilderten  Veränderungsprozesse durch das Medium Digital auch die pädagogisch-didaktischen Fragestellungen für den Unterricht mit einem anderen Blickwinkel darzustellen.

Dabei wird der Begriff Medialitätsbewusstsein angewendet.

Dazu der Literaturhinweis:
Wagner, Wolf-Rüdiger:  Bildungsziel Medialitätsbewusstsein.

Einladung zum Perspektivwechsel in der Medienbildung. München 2013

Quelle: Im Medium Digital Bewusstsein entwickeln (pptx)

Die Präsentation ist entstanden als  Impulsreferat anlässlich des Begleitseminars „Naturwissenschaften und Medienbildung“ im XLAB Göttingen im Rahmen des Schulmedientages Göttingen 2014. Die Aussagen und Zusammenhänge wurden über weitere Veranstaltungen (Modul Medien für Didaktische Leitungen in Niedersachsen und Lehramt plus – Veranstaltung an der Universität Göttingen ) fortentwickelt.

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Im Medium Digital Bewusstsein entwickeln (pptx)  4 Mb

Hinweis
Mit der Kurzfassung der  Didaktischen Orten zum Abschluss der Präsentation wird der bewusste Umgang mit dem Medium Digital in die Unterrichtspraxis eingebettet.
Die komplette Version der Didaktischen Orte kann hier ebenfalls heruntergeladen werden:   Acht Didaktische Orte  (pptx-Datei)

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