Braunkohletagebau Hambach

Unterrichtsmodell für Lehrkräfte von Martin Häusler (Februar 2021)

Foto: Hambacher Tagebau, Gutenberg, Sommer 2020, CC-BY-SA 3.0 DE

Anflug Google Earth (KML-Datei) … / Materialsammlung Tagebau Hambach Google Earth (KMZ-Datei)…

in Zusammenarbeit mit Ulrich Gutenberg und Thomas Warnecke

Übersicht
1. Zum Unterrichtsgegenstand
2. Basiskonzepte der Geographie
3. Didaktische Überlegungen mit Hilfe der Basiskonzepte der Geographie
4. Anregungen
5. Dokumentationsmöglichkeiten und Quellenauswertung
6. Digitalspezifische Kompetenzen

Link-TIPP zu einem weiteren Unterrichtsmodell:
Im semiariden Westen der USA mit Google Earth

Aktualisierung 26.02.21

1. Zum Unterrichtsgegenstand

Quelle: Bildausschnitt vom Bild „Demonstration „Stopp Kohle!“ im Vorfeld der ersten Sitzung der Kohlekommision am 26. Juni 2018, ursprünglicher Autor, Molgreen, verändert von Gutenberg, CC BY-SA 4.0

Die Bundesrepublik Deutschland hat beschlossen, bis 2038 aus der Kohleverstromung auszusteigen.
2018 hatte Steinkohle einen Anteil von 12,5% an der Stromerzeugung, Braunkohle einen Anteil von 22,5%. (Quelle: bmwi.de, Zugriff am 14.1.2021)
Diese Ausstiegspläne bedeuten auch einen Ausstieg aus der Kohleförderung. Wurde in Deutschland bereits am 21.12.2018 die letzte Steinkohlenzeche geschlossen, steht dieser Schritt dem Braunkohlebergbau noch bevor.

Momentan wird Braunkohle in den drei deutschen Braunkohlerevieren (Link zu Wikipedia: Niederrheinische Bucht, Mitteldeutsches Braunkohlenrevier, Lausitzer Revier ) im Tagebau gefördert. Hiermit einher gehen erhebliche Eingriffe in den Naturhaushalt sowie massive Flächenverluste (2,1ha pro Tag;) Quelle: Umweltbundesamt, Zugriff am 14.1.2021.

Die Umsiedlung von durch Tagebaue betroffenen Ortschaften sowie die Rekultivierungsmaßnahmen führen zu langfristigen Veränderungen des Kulturraumes. Diese Landschaftsveränderungen sind auch in Luft- und Satellitenbildern deutlich zu erkennen.

Die Satellitenansicht von Mitteleuropa in Google Earth (Sichthöhe etwa 1900 km) präsentiert sich zunächst in verschiedenen Grüntönen. Schaut man etwas genauer, kann man inmitten der grünlichen Flächen hellere Punkte entdecken. Diese „Narben“ in der Erdoberfläche finden sich beispielsweise in der Lausitz, im böhmischen Erzgebirge oder aber in der Kölner Bucht.

Der Hambacher Tagebau, der im Zentrum dieses Unterrichtsmodells steht, ist einer von drei verbliebenen Braunkohletagebaue im Rheinischen Braunkohlerevier, betrieben von der RWE Power AG. Die genehmigte Abbaufläche betrug 2018 ca. 85 km2, die Betriebsfläche 43 km2. Beschäftigt sind ca. 1500 Arbeitskräfte (Quelle: RWE Power, pdf-Datei , Zugriff am 28.01.2021). Die hier abgebaute Kohle  (40 Mio. t/a; ebd.) wird vornehmlich in fünf Kraftwerken der Region verstromt

Besondere mediale Aufmerksamkeit bekam in der Vergangenheit der nordrhein-westfälische Tagebau Hambach wegen der bereits seit den 1970er Jahren andauernden Proteste gegen die Umsiedlungen von Ortschaften sowie die Abholzung des Hambacher Forstes, die ab 2018 trotz des sich abzeichnenden Kohleausstiegs weiter vorangetrieben werden sollte. Die gewaltsame Räumung der seit 2012 im Wald befindlichen Protestcamps rief ein bundesweites gesellschaftliches Echo hervor.

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